1554 – Die Anfänge

Um dieselbe Zeit und im Jahr 1554. hat Hertzog Ernst zu Braunschweig / Herr zu Eimbeck und Grubenhagen beleget und wieder angefangen zu bauen das Bergwerck zur Clauß auf dem Hartz / durch welche Veranlassung die Bergstadt Clausthal / welche den Namen von der dazumal im Walde hinter und unter dem Fürstlch. Amthause um die Gegend des Sorgerteiches liegenden Clauß bekommen / erbauet worden / und den Anfang ihres itzigen / GOTT gebe noch lange Jahre beständigen Wesens und Zustandes genommen / und sind die ersten /  die alhier etwas wieder gemuthet und aufgenommen / gewesen  Valentin Fleischer und Brosius Schuster / welcher im Jahr 1536. unter Hertzog Heinrich für einen Heintzensteiger* sich gebrauchen lassen / und die alte Zeche Wildemann zum ersten gewärtiget hatte.

Es hat Herzog Ernst in selbigem Jahr die Bergwercke mit einer herrlichen Bergfreiheit angesehen und begnadet / und als er im Jahr 1567 ohne Männliche Leibes Erben diese Welt gesegnet / und ihm dessen Herr Bruder Hertzog Wolffgang in der Regierung gefolget / hat derselbe nicht allein über der gegebenen Bergfreiheit und Ordnung steif und fest gehalten / und im Jahr 1593. dieselbe erneuret / und aufs neue publiciren laffen / sondern ist auch dem Bergwerck so zugethan gewesen / daß er / da etliche Zechen / als der Rosenhof / Thurmhof / S.Anna / Gegendrum über die 8000 fl. in Schuldt gerathen/ denen Gewercken solche gnädig erlassen / damit fie nicht müde gemachet oder abgeschrecket werden mochten. Der löbliche Bergherr hat auch hierauf den Seegen Gottes alsbald wieder verspüret / und das jenige / was er erlassen / reichlich und überflüssig wieder empfangen. Es ift auch Hochgedachtem Hertzog Wolffgang nach Absterben Graff Ernsts des letzten seines Nahmens und Stammes / Grafen zu Hohnstein / Lohra und Clettenberg / im Jahr 1593. die Grafschaft Lutterberg / samt der freyen Bergstadt Andreasberg und dem Schloß und Amt Schwartzfeldt jure directi dominii als Lehnherrn wieder anheim und zugefallen. – Vor hochgedachte Hertzogen haben sich zum Clausthal vielfältig aufgehalten/ und mit Jagen ergetzet / dero Behuf ihr Ablager auf der Müntze gehabt / die denn noch bei unserm Andencken ringsum mit einem tieffen Wassergraben umgeben / und mit einer Brücke versehen gewesen. Allernechst dabei zur rechten Hand / hat dero Hofbedienter einer von Gladebeck / ein Hauß gehabt / gleich wie die von Birckenfeldt zum Buntenbock / von welchen beiden die rudera noch zu unsern Zeiten zu sehen gewesen.

Thomae Schreibers Kurtzer Historischer Bericht Von Auskunft und Anfang Der Fürstlichen Braunschweig-Lüneburgischen Bergwercke an und auf dem Hartz / derselben unterschiedlichen Fällen und Auflassung und letzten Wieder-Aufnahme. Zum Andernmal aufgelegt und vermehret. In Verlegung Bartholdt Fuhrmanns / Buchhändlers in Osterode und Northausen. Rudolstadt / Gedruckt bey Christoph Fleischern / Im Jahr 1678, S.15ff.

* Fachleute in der Hebung des Grubenwassers im Bergbau.

HEINZENKUNST, f. wasserhebemaschine des ältern bergbaues. Veith bergwörterbuch 271. vergl. Heinz 4, a sp. 890.

a) Heinz, eine wasserhebemaschine des ältern bergbaues. Veithbergwörterb. s. 271; helt er das wasser mit wasserknechten, oder hengt seine künste, pumpen, heinzen, bulgen, oder groszen zeuge.Mathes. Sar. 64a; da man bei uns mit groszen künsten, heinzen, taschhespeln, pumpen das wasser hebet oder herausz zeucht. 125b. s.heinzenkunst.

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. s. http://www.woerterbuchnetz.de

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