Unter dem Ziegenberg

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Das Grab der Familie Bormann befand sich bis in die 80er Jahre hinein auf dem Friedhof von Buntenbock. Ein Gottesacker, der noch heute durch seine Schlichtheit beeindruckt. Ein Feld bei Sonne, Wind, Regen und Schnee – Steine, Rasen, Himmel, ein paar Bäume – ein Apfelbaum, der gut trägt. Neben der Dorfkirche gelegen, nimmt der Friedhof die verstorbenen Buntenböcker der vergangenen Tage, Jahre und Jahrhunderte auf.

Der obere Teil des Friedhofes wird im Volksmund „Ziegenberg“ genannt. Genannt nach dem Berg, in dessen Schatten sich die Geschichte seiner Einwohner abspielt. Noch im Tod sind die Menschen in die Geographie des Dorfes und damit in das Leben einbezogen.

Das Bormannsgrab, unterhalb an der Kapelle gelegen, wurde vermutlich im 19. Jahrhundert angelegt. Ein markanter mannshoher Felsen aus grauem leicht grünlichen Bruchbergsandstein markierte die Grabstätte. In drei aneinander gefügten Platten aus Gusseisen sind die Namen der Familienangehörigen gegossen. Der Grabstein war von kräftigen niedrig gewachsenen Eiben eingerahmt.

Im Zuge der Umgestaltung des Friedhofes verschwanden die Gräber der alten Buntenböcker mit ihren typischen gusseisernen Grabkreuzen. Eines davon wurde zur Erinnerung aufbewahrt und steht nun in der Kapelle an der Wand zum Friedhof. Das Bormannsgrab musste der Erweiterung des Fahrweges zur Grabkapelle weichen. Eine leichte Senke im Gelände erinnert noch an die alte Stätte.

Trotz einer seltsam monströsen Thujahecke, die die damals neu angelegte Grabreihe einschattet, hat sich der Charakter des Friedhofes als frei liegender Gottesacker bewahrt.

Auch der Grabstein ist erhalten geblieben. Die Tafeln mit den Namen namhafter Vertreter der Familie Bormann, darunter Wilhelm Bormann (1824 – 1894) und Carl Bormann  (1874 – 1942), standen einige Jahre auf der Diele des Bormannshauses. Zusammen mit Relikten aus der vergangenen Zeit, den Hörnern der Kuh Hirschel, einem echten Harzer Rotvieh, einem Hackbrett und anderen Alltagsgegenständen, boten sie ein eindrückliches Stilleben oder besser: ein Memento Mori.

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