In den scheenen Monat Mai
(Jodler)
Treckt dei Kehlder in dat Hai.
(Vierzeiliger Jodler)Kummt, lat uns ’ne Kehte buhn,
Wu me dissen Sommer ruhn.Junge, hale Quandelpähle!
„Mäster, eck weit nicht, wie vele.“Nimm op jede Schuldere einen,
Wieder bruken mei ja keinen.Wenn de Mielder is perfekt,
Ward et Morjens ahnesteckt.Kimmt de leiwe Sonndach rahn,
Kumet unse Fruensliede ahn.Un kimmt de Harwest mit Sus un Brus,
Treckt dei Kehlder jäern na Hus.(Plattdeutsche Mundart, vermutl. 2. Hälfte 19. Jahrhundert)
Quelle: Die Köhlerei des Harzes in ihrer Poesie und Praxis. Ein Natur- und Kulturbild für das deutsche Volk. Nach der Darstellung früherer Autoren neu aufgelegt, berichtigt und wesentlich ergänzt von Karl Fieke, dem Sprosse einer alten Harzer Köhlerfamilie. Clausthal-Zellerfeld, Selbstverlag des Herausgebers, 1934, S. 71f.
Anmerkung zum Kontext: Karl Fieke widmete seine Monographie, erschienen 1934, „Sr. Exzellenz dem Herrn Reichs-Forst- und Reichs-Jägermeister Hermann Göring, dem Hohen Schirmherrn des Deutschen Waldes und der Deutschen Jagd zu Berlin in Ehrerbietung“.