AUSSPANNEN , disjungere, relaxare, extendere, nnl. uitspannen, vgl. anspannen, aufspannen. 1) die pferde, rinder ausspannen: der kutscher hat ausgespannt;
der henker thu ihrs ros ausspannen.
H. Sachs II. 4, 3d;
ein pferd ausspannen. Philander 1, 36; aber auch den wagen, den pflug ausspannen; ich bin ermüdt, ich hab gefürt
des tages bürd, es musz einst abend werden, erlös mich herr, spann aus den pflug, es ist genug,
nimm von mir die beschwerden. kirchenlied.

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 01.08.2013.

Fuhrherren, Fuhrleute, Fuhrknechte

Fuhrherren, Fuhrleute, Fuhrknechte

Buntenbock hatte in einst eine sehr zentrale und verkehrsgünstige Lage an alten Handels- und Transportstraßen wie z.B. die Alte Harzstraße und der Hundscher Weg. Von hier gut zu erreichen war der Oberharz mit der Clausthaler Hütte und den Gruben sowie den vielen am Wasser liegenden Pochwerken (Erzaufbereitungen), aber auch die Eisensteingruben um Lerbach und Osterode, deren Erz in die Eisenhütten in Osterode und an Harzrand transportiert werden musste. Außerdem musste Getreide vom Kornmagazin in Osterode auf den Oberharz gebracht werden, Holzkohle aus dem Solling herangeschafft werden und Holz aus dem Wald in die Städte und zu den Bergwerken transportiert werden…

Die Häuser der Bergfuhrleute

„Die Bergfuhrleute vertraten im Oberharz den bäuerlichen Berufsstand. Sie waren als Transportunternehmer im Bergbau und Hüttenwesen unentbehrlich. Sie betrieben selbständig ein Lohnfuhrwesen, das zwar von der Bergobrigkeit konzessioniert und mit Aufträgen bedacht werden musste, aber eine kaufmännische Handlungsfreiheit beließ. Im Vergleich mit den Bergleuten und den Hüttenmännern konnten sie leichter zu Wohlstand kommen. Ihre Bauten hatten deshalb entsprechende Größen. Durch die Verbindung mit dem Umland und die von ihnen als Rückfracht leichter heranzuschaffenden Baustoffe treten an den Gebäuden der Fuhrherren frühzeitig Dacheindeckungen aus Ziegel und Steinplatten sowie Wandverschieferungen auf. (…)
Die Fuhrleute waren aus den Dörfern des Harzer Umlandes zugewandert. Es ist deshalb anzunehmen, daß ihnen der in der Heimat geläufige Typ des Streckhofes zum Vorbild gedient hat. Das charakteristische Bauernhaus besteht hier aus dem quer erschlossenen und in Firstrichtung nebeneinander unter gemeinsamen Dach untergebrachten Wohnteil, Stallteil und Bansenteil. Der Scheunenanteil war im Oberharz nicht erforderlich, weil kein Korn angebaut werden konnte. Aus Heulager reichten die Räume über dem Stall und im Boden aus. (…)
Der höhere Wohnwert des Bergmannshauses hat bald zu der Übernahme von dessen Grundrißform für den Teil des Fuhrmannshauses geführt. Das gilt besonders für die Orte in der Nähe der großen Bergstädte. In Buntenbock mit seinen vielen Bergfuhrmannshäusern haben z.B. alle schon die Oberharzer Aufteilung mit der Stube zur Straße, Küche und Hinterstube zum Hof., daneben die durchgehende Dehle. Die Unterkellerung findet sich nur selten unter dem Wohnteil. Die Bevölkerungsgruppe bevorzugte offenbar selbständige Kelleranlagen in einem Berghang am Hof.

Hans-Günther Griep; Das Bürgerhaus der Oberharzer Bergstädte, Tübingen (Ernst Wasmuth) 1975, S. 88ff.Bild

Foto: Ein typisches Buntenböcker Fuhrherrenhaus: Das sogenannte „Bormannshaus“ am Brink in einer Abbildung aus den 20er-30er Jahren d. 20. Jh.. Die seit dem 17. Jahrhundert in Buntenbock urkundliche Fuhrherrenfamilie Bormann kaufte das Anwesen im 18. Jahrhundert (Foto: Privat).

Das Fahren des Eisensteins von den Gruben nach der Hütte geschieht theils ein- und theils zweyspännig; im ersteren Falle haben die Wagen zwey und im letzteren vier Räder. Das auf diesen Wagen oder Karren befindliche Behältniß, worin der Eisenstein geladen wird, ist hier, so wie auf den übrigen Hütten, ein länglich viereckiger Kasten, oder so genannte Höhle, die ihre bestimmten Maßen hat.
Für das einspännige Fuhrwerk ist sie im Lichten 5 Fuß lang, 1 Fuß 8 Zoll weit und 1 Fuß hoch; für das zweispännige so weit uns so hoch als diese, aber 10 Fuß lang: erster faßt also, wenn sie schlicht voll geladen wird, 8 1/3 und letztere 16 2/3 Cubikfuß Eisenstein.

Johann Georg Stünkel, Hüttenschreiber; Beschreibung der Eisenbergwerke und Eisenhütten am Harz, zum Gebrauch für reisende und zur Durchsicht für nichtreisende Freunde des Berg- und Hüttenwesens, Göttingen (Dieterich) 1803, S.157f.

ERZFUHRMANN, m. auriga aeris, der das erz in die schmelzhütte fährt.

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 28.07.2013.

FUHRMANNSKITTEL, m. ein wie ein hemd und zwar gewöhnlich aus starker leinwand gemachter kittel, den der fuhrmann zu tragen pflegt, in manchen gegenden vorzugsweise von blauer farbe. früher ein lederner rock den die fuhrleute trugen, denn bei Comenius sprachenthür nr. 481 ein lederner rock (fuhrmannskittel), penula scortea. dann überhaupt ein hemdartiger grober kittel.

Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 25.07.2013.

1717 – Fuhr(un)wesen im Herzoglichen Forst

Von Gottes Gnaden Wir August Wilhelm Hertzog zu Braunschweig und Lüneburg*,

Fügen nach vorher gepflogener Communication mit unsers Herrn Vetter König Georgs von Groß-Britannien Majestät/ männiglich hiemit zu wissen/

Demnach Wir höchst-mißfällig vernommen/ was gestalt verschiedene Berg-Fuhr-Leute nebest ihren Fuhr-Knechten bisheriger Anfuhr des Schacht-Holtzes und anderer zum Bergwercke nöthigen Holtz-Materialien/ denen darunter gemachten Berg- und Forst-Amts-Verordnungen zuwider gehandelt/ und danebst unter falschen und betrüglichen Vorgebungen grossen Unterschleiff und Betrug auff mancherley Ahrt und Weise verübet/ indem einige das Schacht-Holtz und dergleichen Holtz-Materialien nach andern Zügen gefahren/ als wohin solche in General-Forst-Amt/ nach beschehener Forstmässigen Uberlegung destiniret/ andere aber das zu Anfuhr angewiesene Schacht-Holtz im Walde liegen- und wol gar verderben lassen/ und dagegen das im Zuschlag genommene gegen Verboth heraus gefahren/ auch wol selbst in Heyen/ so in Zuschlag gewesen/ Schacht-Holtz niedergehauen/ Noch andere sich unterstanden/ das zumahln aus weiten Heyen angefahrne Holtz/ zur Ungebühr abzuhauen/ und zu verkürtzen/ woraus nichts anders als Vervortheilung/ im Fuhr-Lohn erfolget/ diese ohne dem jetzo ziemlich kostbar werdende Holtzung auch öffters zum destinirten Gebrauch gar untüchtig gemacht wird/ und etliche Fuhr-Leute so gar das an den nahen und fodern Bergen auffgeladene Schacht-Holtz von denen darhinter und weitentlegenen Bergen angeben/ und dadurch ein grössers Fuhr-Lohn zum Nachteil des Bergwercks erschlichen/ zu solchen Ende auch öffters keinen Scheu getragen/ die Wald-Zeichen daraus zu hauen/ oder sonst zu verfälschen/ und dagegen falsche Wald-Zeichen darauff zu machen.

Wann Wir nun solchen dem gemeinnützigen Bergwerck höchst-schädlichen Unwesen nicht weiter nachzusehen gemeinet;

So verordnen und befehlen Wir hiemit ernstlich/ daß alle und jede Berg-Fuhr-Leute/ so denen Berg und Forst-Amts-Verfassungen auff ein oder andere Weise zuwiederhandeln/ und dessen überführet werden solten/ auf vorangezogenen ersten Fall/ wann sie nehmlich das Schacht-Holtz und dergleichen Holtz-Materialien nach anderen Zügen fahren/ als wohin solche in General-Forst-Amt/ nach beschehener Forstmässigen Überlegung/ destiniret/ kein Fuhr-Lohn dafür haben/ und auf den andern Fall/ wenn sie nehmlich/ das zur Anfuhr angewiesene Schacht-Holtz im Walde liegen und wol gar verderben lassen/ dagegen das im Zuschlag genommene gegen Verbot heraus gefahren/ des Fuhr-Lohns gleichfalls verlustig seyn/ und noch darüber mit Vier und Zwantzig Stündiger Gefängniß; diejenige aber so in verbothenen und in Zuschlag seyenden Oertern selbst Schacht-Holtz niederhauen/ mit zweymal Vier und Zwantzig Stündiger Gefängniß/ nebst dem Verlust des Fuhr-Lohns/ coerciret/ auf den dritten Fall aber/ wenn sie das Schacht-Holtz verkürtzen/ der oder diejenige/ welche man hinkünfftig darüber betreten/ oder es von ihnen ausfündig gemachet werden wird/ unnachbleiblich zur Gefänglichen Hafft gebracht/ darinnen mit Wasser und Brodt gespeiset/ auch nach befindenden Umständen ein oder mehr Stunden mit der Sack-Pfeiffe** bestraffet/ es sey dann/ daß sie alsofort/ wenn sie dergleichen abgekürtztes Schacht-Holtz auf den Zug liefern/ solches jemanden von den Berg-Officirern von Leder*** anmelden/ und beybringen/ ob/ und was sie etwa für erhebliche Ursachen gehabt/ warum sie das Holtz abgeschnitten und gekürtzet/ als wenn das Holtz aus denen tieffen Thälern nicht anders sey heraus zu bringen gewesen/ und dergleichen;

Ferner auf den vierdten Fall/ wenn sie nehmlich das an den nahen und sodern Bergen auffgeladene Schacht-Holtz von denen dahinter und weit entlegener Bergen angeben/ und dadurch ein grössers Fuhr-Lohn zum Nachtheil des Bergewercks erschleichen/ nebst Restituirungdes Fuhr-Lohns mit achttägiger Gefängniß bey Wasser und Brodt angesehen und beleget/ und auf den letztern Fall/ dafern sie nehmlich keinen Scheu trügen/ die Wald-Zeichen gar heraus zu hauen/ oder sonst zu verfälschen/ und dagegen falsche Wald-Zeichen darauff zu machen/ die Fuhr-Herrn mit Landes-Verweisung/ die Fuhr-Knechte aber mit dem Karren-Schieben bey Unsern Vestungs-Bau zu Braunschweig abgestraffet werden sollen.

Damit nun diese Verordnung zu jedermanns/ sonderlich der Berg-Fuhr-Leute Wissenschafft gelangen/ und keiner mit der Unwissenheit sich entschuldigen möge/ soll dieselbe auf allen Berg-Städten von denen Cantzeln abgelesen und an gewöhnlichen Ohrten angeschlagen werden.

Urkundlich Unseres Hand-Zeichens und beygedruckten Fürstl. Geheimten Cantzley-Secrets,

Geben in Unser Vestung Wolffenbüttel den 27. Oktober, 1717,

(LS) August Wilhelm

Quelle: Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel – Archiv-Nr.: 40 Slg 4635
Kopie im Nachlass von Anneliese Vasel, geb. Bormann.

* s. http://de.wikipedia.org/wiki/August_Wilhelm_(Braunschweig-Wolfenbüttel)
** sackpfeife, eine strafe für waldfrevel. der verbrecher musste mit vorgehängetem kopfe und ausgestrecktem arm ein an diesen gebundenes langes eisen durch den ort … tragen
1807 Kittel,Hs.
Quelle: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/drw/e/sa/ckpf/eife/sackpfeife.htm
*** Der braune Lederschurz = Bestandteil der Uniform der Bergoffiziere: http://www.bergmannstradition.de/bergkittel.html

Der menschenfreundliche Retter war wohl ein Fuhrmann, der das Fuhrwesen als Gewerbe betrieb?« unterbrach ich seine Erzählung.
»Ja. Es war ein sogenannter Harzer Landfuhrmann.«
»Ah, die kenne ich. Die Leute zogen mit ihren schweren Lastwagen früher von Land zu Land, nahmen überall Gelegenheitsfrachten auf und kehrten oft erst nach mehreren Jahren in ihre Heimat zurück. Ihre Pferde hatten sie mit sonderbaren Kummeten und Dachsfellen ausgeputzt. Sie waren ehrliche Leute, denen man ein ganzes Vermögen getrost anvertrauen konnte. Der Ihrige aber scheint nicht ehrlich gewesen zu sein, wenigstens mit Ihnen nicht, weil er behauptete, daß er auch nach Amerika wolle, was doch keinesfalls die Wahrheit war. Höchst wahrscheinlich hat er Sie nur ausnützen wollen.«
»Das ist richtig. Zunächst aber schenkte ich ihm mein volles Vertrauen und gewann ihn sogar lieb. Er rief mich Konrad, und ich nannte ihn Vetter. Ich fütterte und putzte die Pferde, schlief bei ihnen im Stalle und nahm ihm auch sonst nach Kräften die Arbeit ab. Dafür erhielt ich mein Essen und zuweilen ein altes, abgetragenes Kleidungsstück, weiter nichts. Als nach und nach Monate vergingen, ohne daß wir nach Amerika kamen, merkte ich freilich, daß er mich belogen hatte; aber das ungebundene Leben gefiel mir, und so blieb ich bei ihm, bis er einmal eine Gelegenheitsfuhre nach Otterndorf bekam. Der Ort liegt in der Nähe der See; die Lust nach Amerika erwachte plötzlich von neuem und mit aller Gewalt, und die Folge war, daß ich ihm davonlief nach Bremerhaven.

aus: Karl May; Satan und Ischariot II, Kap. 3 – Ein Millionär

Karl Mays Erzählung „Satan und Ischariot“ erschien zuerst in drei Teilen in der Wochenzeitschrift „Deutscher Hausschatz in Wort und Bild„.

Die Gesamthandlung der Trilogie umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahren und wird nicht chronologisch, sondern mit Rückblenden erzählt. Inhaltlich geht es um die Verfolgung der Schurkenfamilie Melton, die die Helden über verschiedene Kontinente führt.

Text online: http://gutenberg.spiegel.de/buch/2339/4

Werk: http://karl-may-wiki.de/index.php/Satan_und_Ischariot

Werkgeschichte: http://karl-may-buecher.de/textklammer.php?_id=20

Schauvitrine zum Alltag der Fuhrleute im Hütten- und Technikmuseum Ilsenburg (Foto: dbrinkschulte)

Die Tracht der Harzer Fuhrherren und Fuhrleute

Viele Gegenden in Deutschland zeichnen sich durch zum Teil wunderschöne Trachten aus; die Trachtenlandschaft des Harzes, eine Gebirgslandschaft in Norddeutschland, ist weitgehend unbekannt, obwohl es auch hier viele verschiedene Trachten gab.
Einen kleinen Überblick darüber sollen diese Seiten vermitteln.
Überwiegend sind sie mit den Bildern von Rudolf Nickel   (7.4.1890 – 27.4.1975)  aus Goslar illustriert.

1889 – ein aufregendes Jahr

1889 – ein aufregendes Jahr: Der Eiffelturm ragt pünktlich zur Weltausstellung in den Pariser Himmel. Mit seinen 324 Meter ü NN ist der Koloss aus Stahl zu diesem Zeitpunkt das höchste Gebäude der Welt. Zwei Jahre zuvor startet das erste moderne Automobil, konstruiert von Carl Benz, in Mannheim. Die Eisenbahn hat bereits 1877 die Oberharzer Bergstädte Clausthal und Zellerfeld erreicht.

Die Chemiker Ludwig Mond und Charles Langer prägen 1889 den Begriff „Brennstoffzelle“ für die zukunftsweisende Wandlung von chemischer in elektrische Energie. Im selben Jahr entwickelte der Amerikaner George Eastman den ersten Rollfilm und ermöglicht so, mehrere Bilder hintereinander zu machen.

In diesem Jahr entsteht irgendwo im Oberharz auf einem Hai, einer grasbewachsenen Rodungsfläche, eine Fotografie. Der Fotograf ist dafür eigens in den Wald gekommen und hat seine Kamera aufgebaut. Vermutlich arbeitet er noch mit dem üblichen aufwändigen Verfahren der Belichtung von mit lichtempfindlichen Material beschichteten Glasplatten.

Der Fotograf arrangiert die Personen und Dinge, die er darstellen will, zu einem Gesamtbild. Im Vordergrund steht die Köhlerhütte. Zwei Kinder sitzen angelehnt an der grob aus Holzstämmen und Rinde gebauten Köte. Während der Sommermonate bietet sie der Familie Unterkunft.

Eine Kiepenfrau wartet konzentriert und ein bisschen ungeduldig darauf, dass das Bild im Kasten ist. Offenbar hat sie im Korb auf ihrem Rücken Waren zur entlegenen Köhlerei gebracht. Im Hintergrund qualmt der Meiler. Der Köhler steht in schwarzer Tracht vor dem sorgfältig geschichteten und während der Verkohlung Tag und Nacht beaufsichtigten Kegel aus Holzscheiten. Jetzt ist der Meiler fast völlig ausgeladen. Die Holzkohle ist bereit zum Abtransport.

Drei Fuhrleute sind bereit, die mühsam gewonnene Holzkohle mit ihren zweirädrigen Karren zu den Hüttenorten im Harzer Umland zu transportieren. Sie tragen die typische Tracht: Blauer Kittel, Manchesterhosen und auf dem Kopf den Schlapphut.

Ein junger Mann sitzt rechts im Bild auf einer Art schmaler Bank, möglicherweise fertigt er Schindeln aus Fichtenholz für die typische Außenverkleidung der Harzer Häuser.

Ganz vorn haben sich zwei Männer dekorativ ins Gras gelegt. Vermutlich sind sie auf den Fototermin hin oder nur zufällig vorbei gekommen: Sommerfrischler, die im Harz Erholung suchen.

Die Fotografie hält einen Moment fest, der vom Fotografen so arrangiert ist. Für ihn haben sich die verschiedenen Personen und Vertreter typischer Harzer Berufsgruppen im Bild postiert und warten geduldig ungeduldig in ihrer typischen Tracht und in ihrer besten Kleidung darauf, dass die Platte belichtet ist.

Das Bild ist damals schon ein sentimentales Zeugnis einer untergehenden Epoche. Es hing lange Zeit auf der Diele des Bormannshauses in Buntenbock, einem typischen Gebäude des einstigen Fuhrherrendorfes im Oberharz. Die Geschichte dieser Berufsgruppe wartet noch auf eine umfassende Darstellung von ihren Ursprüngen bis in die Gegenwart.

Dieser Blog soll einen Beitrag dazu leisten.