FUHRMANNSPEITSCHE, f. die starke, gewöhnlich mit einer langen schmitze versehene peitsche eines fuhrmanns. auf diese schmitze spielt wol die spöttisch auf einen, der verschmitzt zu sein glaubt, zielende sprichwörtliche redensart an er ist verschmitzt wie eine fuhrmannspeitsche. zeitvertreiber 510. complimentierbüchlein v. j. 1654 im Weim. jahrb. 1, 326.
SCHMITZE, f. 4) durch hochd. und md. gebiete ist schmitze als bezeichnung des äuszersten, gewöhnlich besonders angeknüpften endes der peitschenschnur verbreitet, vgl. Stieler 1876. Schm. 2, 562. Reinwald 2, 112. Spiesz 220; schmetze Regel 262. Hertel Salzung. wb. 41; schmitze Albrecht 204a. Kleemann 19b. Liesenberg 197. Bernd 268. Frischbier 2, 299a; in hochd. form bei Schambach 198b: ein seiler schlug glockensträng, den fraget Claus: was machstu für groszen zwirn. der seiler sprach: es ist kein zwirn, es sind schmitzen an die peitschen. Claus narr (1602) 32; so ward mit einmal an dem langen seile das boot und seine mannschaft im bogen rückwärts nach dem schiffe geschleudert, wie die schmitze einer peitsche wenn der fuhrmann einen zug thut. Göthe 28, 235.
Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm. 16 Bde. in 32 Teilbänden. Leipzig 1854-1961. Quellenverzeichnis Leipzig 1971. Online-Version vom 07.08.2013.